Das aktuelle Projekt „Before The Wind“ ist sowohl eine Ausstellung als auch eine vielschichtige vokale Inszenierung mit Live-Video, Gesang und Chor, die für die spezifische Architektur des Diözesanmuseums Paderborn konzipiert wird.
Die Ausstellung im Dialog mit der Sammlung | Eröffnung am 28. März 2025
Zeichnungen, Videos, Klang- und Videoskulpturen und Installationen: Claudia Brieske & Franziska Baumann
Kuration: Dr. Christiane Ruhmann
Die Ausstellung in den verschiedenen Museumsinnenräumen präsentiert Zeichnungen, Videos, Klang- und Videoskulpturen und Installationen, die den New Opera Kontext und den audiovisuellen Kosmos zeigen, in dem sich Franziska Baumann und Claudia Brieske in ihrer mittlerweile fast 20-jährigen Zusammenarbeit bewegen. Neben der Dokumentation bisheriger Projekte werden hauptsächlich Video- und Klangarbeiten zu sehen sein, die auf Boa Vista – einem Teil der Kapverdischen Inselgruppe Ilhas de Barlavento, (dt.: Inseln über dem Wind) – entstanden sind. Sie verbinden sich auch mit den Geschichten, Mythen etc., die hinter spezifischen Figuren und Werken der Sammlung des Museums stehen und holen diese auf experimentelle Weise in die Gegenwart. Die Ausstellung gibt auch einen besonderen Einblick in den komplexen Arbeitsprozess von Baumann-Brieske, der hier am Ende der Ausstellungzeit in eine audiovisuelle Stimminszenierung im unteren Museumraum mündet.
Die Stimminszenierung im audiovisuellen Klangraum | 3 Aufführungen im September 2025
Für Stimme, Live-Elektronik, Live-Video und Chor
«Before the Wind» ça 60’
Das Stück ist eine Reflexion über das Element Wind als ein zeitloses und kraftvoll gestaltendes Phänomen. Es wird zum zentralen klangbildlichen Instrument der neuen Inszenierung im Diözesanmuseum Paderborn und verbindet die Stimme mit gestischer Live-Elektronik, Live-Video, Chor und Rauminszenierung. Allegorische und metaphorische Bezüge ermöglichen den Bezug zu biblischen und archetypischen Themen der Vergänglichkeit und die Verbindung über die Jahrhunderte hinweg.
Die Mädchenstimmen der Mädchenkantorei des Doms erweitern die weiblichen Figuren der Sirenen und des Windes. Baumanns alchimistische Mischung aus archaischer Stimme, minimalistischen und auskomponierten Klangelementen, Textchoreografien und musique concrète beruht auf den unterschiedlichen, individuellen kreativen Prozessen, mit denen sie die Sänger:innen anleitet: Einige basieren auf traditionell oder grafisch notierten Partituren, andere folgen spielerischen und aleatorischen Vorgaben. Baumann komponiert im Vorfeld Stimmmaterial, das in vorbereitenden Proben gemeinsam mit dem Chorleiter erarbeitet wird. In den Proben werden zusätzliche dynamische und räumliche Spielanweisungen im Museum erprobt und mit den einstudierten Kompositionen des Chores sowie der Live-Performance und den Videobildern in Beziehung gesetzt. Die stimmmusikalischen Perfomances verbinden sich in einem konzeptionell- kompositorischen Prozess mit der amorphen und immersiven Videokunst von Claudia Brieske.
Konzept, Stimme, Komposition für Stimme, Chöre, Live Elektronik: Franziska Baumann
Konzept, Komposition, Videoaufnahmen und Schnitt, Videoinszenierung: Claudia Brieske
Chor: Mädchenkantorei des Doms in Paderborn unter der Leitung von Domkantor Patrick Cellnik
szenische Leitung: Angela Bürger
Kostüme: Carlota Castella Gutiérrez
Klang- und Bildregie: José del Avellanal